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Vom Sturzring zum Fahrradhelm

Wandel des RSV über vier Jahrzehnte miterlebt / Von ABB- Mitarbeiterin Katrin König

Bühlertal (kkö-ABB). Seit über 40 Jahren ist Bernhard Faller beim RSV Falkenfels. Der Ehrenvorsitzende hat Höhen und Tiefen des Vereins miterlebt: Er sah, wie aktive Abteilungen (etwa die des Corsofahrens) untergingen, während andere – wie die BMX-Abteilung – gegründet und mit Energie vorangetrieben wurden. Inzwischen steht er nicht mehr an vorderster Front, dennoch liegt ihm der Verein nach wie vor sehr am Herzen. Gern erzählt er daher von den Veränderungen über die Generationen hinweg.

Zum RSV, sagt Faller, kam er dank der resoluten Art von Pfarrer Albert Schneble, der 1972 – der Verein stand kurz vor dem Aus -, als Vorsitzender des Sportausschusses kurzerhand bestimmte, wer künftig welches Vorstandsamt übernehmen solle. „Ich kam zur Generalversammlung, weil meine Tochter im Verein war, und verließ sie als zweiter Vorsitzender, ohne überhaupt Mitglied zu sein”, sagt Faller schmunzelnd.

Niemand habe gewagt, sich dem Pfarrer zu widersetzen. „Das hat den RSV gerettet.“ Es sei dann steil aufwärtsgegangen: Im Corsofahren war der Verein ohnehin noch aktiv, „dort ging es fast militärisch zu, mit viel Disziplin; das wollten die Jugendlichen später nicht mehr“. Hinzu kam nun der Radrennsport, bei dem sich hervorragende RSV-Sportler einen Namen machen sollten. „Die Gebrüder Ehreiser, Wilhelm Körver, Rolf Lorenz“, nennt Faller Beispiele. Seinerzeit habe es noch keine Helme gegeben, sondern „Sturzringe“ aus Leder; die Räder „hatten vielleicht mal acht oder zehn Gänge“. Während der Saison habe man sich samstags getroffen, um die Räder für die sonntäglichen Rennen vorzubereiten. „Zu den Rennen im südbadischen Raum fuhren viele mit dem Rad. Oder Metzger Knopf stellte seinen Viehtransporter zur Verfügung.“

Eng verbunden fühlt sich Faller übrigens Christian Müller, heute als gefeierter Triathlet „der Stern“ des Vereins: „Schon als Jugendlicher war er ein unheimlich guter Straßenrennfahrer, auf Bundesliganiveau. Seine Leistung war top.“ Faller zeigt ein Foto, auf dem ein enttäuschter junger Müller zu sehen ist: „Da hatte er den badischen Meistertitel knapp verfehlt.“ Neben dem Bild klebt ein kleineres — Müller, mehr als zwei Jahrzehnte später, strahlt als Sieger des „Ironman“ auf Hawaii. Das rührt Faller so, dass er kurz unterbrechen muss. Doch er fasst sich schnell und fährt fort: „Der Radrennsport geriet nach und nach ins Hintertreffen; die Fahrer wurden älter, mussten arbeiten, der Nachwuchs fehlte.“ Über die Mountainbike- und BMX-Gruppen und den Bau der BMX-Bahn sei der RSV aber wieder attraktiver für die Jugend geworden. „Dass BMX so erfolgreich wurde, ist Gerhard Weck zu verdanken“, betont er. „Der hat von Anfang an enorm in diesen Bereich investiert.

BMX, aber auch Triathlon (die Abteilung erwuchs aus der Duathlon-Gemeinschaft mit dem TV Bühlertal) „bilden jetzt die Standbeine des RSV“. Viele Großveranstaltungen habe man vor Ort: ausgerichtet, blickt er am Ende noch einmal zurück: „deutsche Bergmeisterschaften, Downhill-Meisterschaften…“

Er selbst sei aber nie aufs Rad gestiegen, „nur als Kind hatte ich eins“. Und, mit wie vielen Gängen? „Na, einem“, sagt Faller — und lacht.

Festbankett zum 100. Geburtstag

Bühlertal (kkö-ABB). Am 9. November ist es so weit: Mit einem Festbankett feiert der RSV Falkenfels sein 100-jähriges Bestehen im Haus des Gastes. Nach verschiedenen sportlichen Höhepunkten des Jahres bildet das Bankett den offiziellen Abschluss der Jubiläumsveranstaltungen.

Der Abend startet um 18 Uhr mit einem Sektempfang, die Begrüßung erfolgt um 19 Uhr durch den Vereinsvorsitzenden Willi Werner. Die Moderation der Veranstaltung übernimmt Horst Schug. Neben der Laudatio von Landrat Jürgen Bäuerle und Grußworten, die unter anderem Bürgermeister Hans-Peter Braun und der Präsident des Badischen Radsportverbands, Herbert Jakob, an den Verein richten werden, umfasst das Programm verschiedene Auftritte: Liedermacher Peter Heinath wird für den musikalischen Rahmen des Abends sorgen, die Vierer-Einradgruppe Varnhalt und die Bühlertäler BMXFreestyle-Gruppe stehen ebenfalls auf der Bühne. Zudem wird es besondere Ehrungen geben, wie Werner ankündigt — auch von Ausnahmetalent Christian Müller: Wie berichtet, war der Triathlet des RSV beim Iron Man auf Hawaii auf Amateur-Ebene gestartet; er wurde Bester seiner Altersgruppe und erreichte bei der Gesamtwertung (einschließlich der Profi-Triathleten) Platz 20.

„Möglicherweise werden langjährige Mitglieder Anekdoten erzählen, in jedem Fall haben wir eine Bilderpräsentation mit historischen bis aktuellen Fotos vorbereitet“, erläutert Werner. Die „Festschrift“ sei als Chronik gestaltet worden und liege beim Festbankett aus.


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