Frank Türk siegte nach früher Tempoverschärfung souverän / Bei den Mountainbikern war Alexander Schley erfolgreich
Bühlertal (mme). Bei brütender Hitze wurde der “Henkerweg“ im Bühlertäler Wald seinem vielsagenden Namen durchaus gerecht. Die schwülwarme Witterung ließ beim 25. Internationalen Hundseckberglauf in Bühlertal keine Bestzeiten zu. Auf dem Anstieg mit dem verheißungsvollen Namen begann für viele im Gegenteil das langsame “Sterben“, weil auch der schattige Wald den überhitzten Organismus nicht wirklich zu kühlen vermochte. Nicht weniger klagten die Mountainbiker beim erstmals ausgetragenen Uphill-Rennen über die Hitze.
Mit den sommerlichen Bedingungen kamen schließlich der Sieger Frank Türk (LT Mössingen) und die schnellste Frau, Gudrun de Pay (TSV Trochtelfingen), am Besten zurecht, wobei die Siegerzeiten deutlich langsamer als gewöhnlich ausfielen. Nach 44:54 Minuten für Bergspezialist Türk war nicht nur bei den Männern die Entscheidung eine klare Sache. Auch die Siegerin lief nach 52:32 Minuten mit großem Vorsprung am Mehliskopfturm ins Ziel.
Einen “Start-Ziel“-Sieg erzwang Frank Türk mit einer frühen Tempo Verschärfung. Der Bergspezialist, der in Bühlertal seit Jahren in der Spitzengruppe zu finden ist, übernahm von Beginn des Rennens an die Kontrolle, verschärfte konstant das Tempo und drückte damit dem Rennverlauf seinen Stempel auf. Mit Hans Pfisterer (HSV Hockenheim), Joachim Benz (TV Ohlsbach) und Bernhard Rieseberg (TSG 78 Heidelberg) konnte sich zwar zunächst eine kleine Gruppe an die Fersen des Führenden heften. Doch schon am Längenberg waren die Verfolger vom Tempo Türks gesprengt worden, der von nun an seinen Vorsprung kontinuierlich auf über eine Minute ausbauen sollte. Einzig ein Hitzekollaps hätte den klaren Sieg verhindern können. Knapp war die Entscheidung dagegen auf den Plätzen. Letztlich zahlte sich wohl die Erfahrung einer jahrzehntelangen Läuferkarriere aus und Hans Pfisterer lief in 45:35 Minuten knapp vor Joachim Benz (45:49 Minuten) ins Ziel.
“Als ich gesehen habe, dass Gudrun de Pay am Start ist, war mir klar, wer hier gewinnt.“ Eindeutiger kann die Prognose von Organisator Joachim Schuster wohl kaum ausfallen. So schien der Sieg der ausgesprochenen Bergläuferin auch nahezu Routine zu sein. Gewohnt lässig setzte sie sich von ihren Verfolgerinnen schon früh ab und reihte sich ins Feld der männlichen Spezialisten ein. Keine Zweifel ließ schließlich Gudrun de Pay selbst an ihrer Form aufkommen und siegte auf einem erstaunlichen 33. Gesamtplatz im Feld der anwesenden Berglaufelite. Mit deutlichem Vorsprung nach 53:58 Minuten wurde Imgraben Zweite vor Elke Cagol (1:00:02 Stunden) von der LG Karlsruhe.
Im Vergleich zu den Einzelwertungen ging es dagegen bei der Vergabe der Mannschaftspreise einmal mehr recht eng zu. Bei den gemischt gewerteten Teams waren die Läufer Reinhold Schindler, Stefan Ischner und Jörg Walter vom TV Hatzenbühl am schnellsten unterwegs. Mit gerade einer Minute Rückstand musste sich der USC Freiburg (Stephan, Roth, Preg) mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Keine zehn Sekunden landete knapp geschlagen die LT Furtwangen (Thuner, Ganter, Heydeck) auf Platz drei.
Premiere des Bühlertäler Mountainbike-Uphills
Zwar war die Premiere des Bühlertäler Mountainbike-Uphills als Rennen der Hobbyklasse ohne Lizenz ausgeschrieben, doch dürfte zumindest der Sieger Alexander Schley aus Offenburg kaum Schwierigkeiten haben, im lizensierten Mountainbikesport mitzuhalten. Mit 40:38 Minuten ließ Schley der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance und distanzierte das gesamte Feld auf der mit dem Berglauf nahezu identischen Strecke. Der zweite Platz ging an Christian Ebert (43:28 Minuten), Dritter wurde Christian Gaege (45:54 Minuten), beide vom Team Mabetec. Schnellste Frau war Alexandra Rosenstiel (52:36 Minuten) aus Gengenbach vor Franziska Müller (55:17 Minuten, Kappelrodeck), die man in den vergangenen Jahren auch mehrfach schon im Läuferfeld gesichtet hatte. Als schnellster Nachwuchsfahrer wurde Florian Knietsch (58:22 Minuten, Lauf) ausgezeichnet.
Von den Bühlertäler Bergläufern erzielte eine Frau das beste Ergebnis. Bei ihrem ersten Start bei einem Berglauf gelang Julia Plathe das Kunststück, bei den Juniorinnen die Konkurrenz in Schach zu halten und nach 1:04:05 Stunden als Erste den Mehliskopfturm zu erreichen. Das beste Ergebnis für die Herren des ausrichtenden Vereins erzielte Jürgen Meier nach 54:12 Minuten Platz 39. Auch für die Gruppe der Volksläufer war es ein gelungener Wettkampftag. So “überlebten“ auch Reinhard Braun (56:02 Minuten), Rudi Bäuerle (1:07:26 Stunden) und Jürgen Dresel (1:07:48 Stunden) erfolgreich “das Leiden am Henkerweg“.