BMX-Rennen in Bühlertal wird erneut zur Schlammschlacht
Nach dem mehrtägigen Dauerregen im vergangenen Jahr hoffte der RSV Falkenfels für sein diesjähriges BMX-Rennen auf bessere Randbedingungen. Der vierte Lauf des BaWü- und Beginners-Cup gastierte in Bühlertal, worauf sich der Verein nach allen Regeln der Kunst vorbereitete. Konnte das Vorabendprogramm am Samstagabend noch überwiegend im Trockenen stattfinden, hatten die Sportler am Rennsonntag mit den gleichen widrigen Bedingungen wie im letzten Jahr zu kämpfen. Es regnete unaufhörlich, die Strecke war ungeheuer matschig und forderte dadurch von allen Fahrern besondere Fähigkeiten ab. „Ein Zustand, auf den hin man nur sehr begrenzt trainieren kann!“ ließ ein Teilnehmer mit einem etwas gleichgültigen Lächeln im Gesicht wissen. Trotzdem fanden immerhin 166 Racer den Weg nach Bühlertal und machten das Rennen zu einem unvergesslichen Event.
Gleich vier Bühlertäler BMX-Neulinge nutzten die Gelegenheit, auf heimischem Terrain zum ersten Mal Rennluft zu schnuppern. Ole Hauser (#70) und Aaron Rall (#6) in der Altersklasse bis 6 Jahre, sowie Phil Leppert (#133), Altersklasse 7/8 hatten sichtlich Spaß daran, endlich mal „richtig Rennen zu fahren“. Dass BMX ein Sport für die ganze Familie ist, stellte Carmen Schenkel (#69) unter Beweis. Als Mutter zweier BMX-Kids stand sie zum ersten Mal selbst am Gate und zeigte zwischen jeder Menge männlicher Konkurrenz, dass sie auf dem Bühlertäler Track zu Hause ist. Am Ende fuhr sie einen hervorragenden fünften Platz ein und wurde als schnellste Lady ausgezeichnet.
Johnny Wurz (#9), der bei den 7/8jährigen Buben schon einiges an Rennerfahrung sammeln konnte, machte für sich mit sehr guten Vorlaufergebnissen das Weiterkommen problemlos klar. Im Halbfinale war er dann jedoch vom Pech verfolgt. Nach einer Kollision mit seinen Kontrahenten musste er bereits ausgangs der ersten Kurve zu Boden. Geistesgegenwärtig schnappte er sein Bike, setzte das Rennen fort und rollte das Feld von hinten auf. Nach starken Überholmanövern steuerte er, an dritter Position liegend, auf den Zielstrich zu. Am letzten Hindernis wurde ihm jedoch der weiche Untergrund zum Verhängnis und er überschlug sich spektakulär. Glücklicherweise unverletzt war damit der Traum vom Finale oder gar einer Podestplatzierung leider ausgeträumt.
Lukas Rabe (#8) und Christoph Stahl(#7) gingen bei den 9/10jährigen Beginners-Jungs ins Rennen. Beide erreichten das Halbfinale, in welchem Stahl Zweiter und Rabe Dritter wurde. Sie stellten damit den Finaleinzug sicher. Ein guter Start ist die halbe Miete – eine Lehre, die Christoph Stahl bitterlich zu spüren bekam. Durch seine Gegner in der ersten Kurve in die Zange genommen, musste er sich als Letzter einordnen. Auch wenn er nichts unversucht ließ, konnte er bis zum Rennende keinen einzigen Platz gut machen und wurde Sechster. Rabe hatte hier bessere Karten und wurde – zwar undankbarer – aber trotz allem überglücklicher Vierter.
Bei den Beginners 11/12 nahm Linus Bross(#10) am Renngeschehen teil und wurde ebenfalls Tagesvierter.
In den Lizenzklassen schickten sich die Bühlertäler an, die Podestplätze nicht aus den Händen zu geben. Die Jüngste im Bunde, Klara Bahrmann (#908) bei den Lizenzmädels 9/10 Jahre, war in der Lage, ihre Fahrleistungen hervorragend an die herausfordernden Streckenbedingungen anzupassen und verwies ihre Kontrahentinnen in ausnahmslos allen Rennen auf die Plätze, was für sie den Tagessieg bedeutete. In der Altersklasse 11/12 Jahre weiblich fuhr Mia Fährmann (#835) einen fünften Platz nach Hause, Ihre Schwester Elisa Fährmann (#743) wurde bei den Mädels 13/14 Jahre Dritte.
In der Klasse der 11/12jährigen Jungs kämpften Jonas Doninger(#370) und Espen Rall (#279) um die Plätze. Doninger fehlte leider das nötige Quäntchen Glück, sich fürs Weiterkommen zu qualifizieren. Immer wieder musste er in engen Situationen zurückstecken, um einen Crash zu verhindern. Rall, dem noch ein MTB-Bundesligarennen vom Vortag in den Knochen steckte, welches er in den Top10 beendete, hatte in den Vorläufen mehr Erfolg. Sicher ins Halbfinale eingezogen, reichte ihm hier ein dritter Platz, um das Ticket für die Finalteilnahme zu lösen. Analog seinem Teamkollegen Stahl bei den Beginners, konnte er dem Gewusel in der ersten Kurve nicht entkommen und beendete das Finale als Fünfter.
Bei den 13/14jährigen Jungs machte Landeskaderfahrer Leon Kalender (#684) seinen Status in üblicher Manier klar und wurde Zweiter. Rico Feist (#787), der in derselben Klasse unterwegs ist und sein erstes Rennen als Lizenzfahrer bestritt, überzeugte mit sehr starker Leistung, kämpfte sich durch die Vorläufe und wurde im Halbfinale Dritter, was ihm den Einzug ins Finale sicherte. Die Zuschauerränge bebten, als er im Endlauf Schwung nahm, seine Wettstreiter in der letzten Kurve zu überholen und den dritten Platz für sich zu reklamieren. Die Streckenbeschaffenheit machte ihm leider einen Strich durch die Rechnung und ließ ihn eine Bodenprobe nehmen, was immerhin einen hervorragenden fünften Platz zur Folge hatte.
Bei den Ladies der Altersklasse 15+ war das Feld gleich mit drei Bühlertälerinnen gespickt. Laura Peter (#286), Xenia Schenkel (#683) und Annika Hondmann (#378) nahmen sich die angereiste Konkurrenz vor. Nach spannenden Läufen ging Laura Peter als verdiente Siegerin hervor. Schenkel wurde Tagesdritte, dicht gefolgt von Annika Honmann auf Vier.
Brian Kleiner (#659) belegte in einer Schlammschlacht, die ihresgleichen suchte, den zweiten Rang bei den männlichen Junioren. In der Cruiserklasse der Senioren IV fuhr Gerhard Weck (#580) als Dritter einen weiteren Pokal für den RSV ein.
BMX-Racing in besonders intensiver Form lebten Robin Kalender(#284) und Christian Bahrmann (#289) vor. Beide starteten in gleich zwei Klassen und gingen sowohl in der 20-Zoll BMX-Klasse, wie auch in der 24-Zoll Cruiserklasse in ihren jeweiligen Altersklassen an den Start. Sie hatten damit doppelt so viele Rennläufe zu absolvieren, meisterten diese aber in hervorragender Manier. Mit durchweg ersten Plätzen setzte sich Kalender in der BMX-Altersklasse 15/16 in den Vorläufen klar gegen seine Wettstreiter durch. Aufgrund eines kleinen, aber folgenreichen Fehlers in der zweiten Kurve, wurde er im Finale bis auf den fünften Platz durchgereicht. Ganz anders in der Cruiserklasse bis 16Jahre. Hier dominierte er das Feld bis ins Finale und zeigte mit schönen Sprüngen und, trotz grenzwertiger Bahnbedingungen hervorragender Fahrtechnik, neben einem Tagessieg eine ausgezeichnete Performance. Bahrmann musste in der Cruiserklasse lediglich einem Kontrahenten den Vortritt lassen und wurde Zweiter. In der 20-Zoll BMX-Klasse der Herren 30+ sicherte er sich souverän mit Siegen in allen Läufen den ersten Platz in der Tageswertung.
Fotos: Falkenfels