Dem Süden entgegen..
5. Etappe von Retournac (F) – Mende (F)
- Region Auvergne, Languedoc-Roussillon
- Datum 22.04.2002
- Distanz 152,27 km
- Aufsteigende Höhenmeter 2097 hm
- Fallende Höhenmeter 1984 hm
- Nettofahrzeit 06:48:20 h
- Gesamtzeit 09:51:23 h
Nach knappen 700 km, also schon die Hälfte der Strecke, gehen wir mit etwas Verspätung auf die 5. Etappe unserer Tour der Freundschaft. Ein größerer Defekt an der hochwertigen Maschine von Siegbert (genannt der Killer) ist der Grund für die verzögerte Abfahrt. Trotz der grosszügigen Materialbereitstellung von Fa. Rest und Sponsoring von Toni´s Radstudio konnte er die Etappe nur mit Wendelin´s Principia angehen.
Aber es besteht keine Sorge, die verlorene Zeit wieder aufzuholen, denn alle fühlen sich noch fit und frisch für die kommenden Tage. Da man weiß, dass heute eine der schwierigeren Etappen ansteht, die über 150 km geht, und etliche Berganstiege bis zu 1250 Meter beinhaltet, läßt man es trotz allem ruhig angehen und man könnte meinen, die Gruppe sei auf einer Sonntagsfahrt.
Ob wir die Zeit schon vergessen haben ?
Entlang dem wunderschönen Tal der Loire geht es über Varey und Le Puy en Velay hinein in die Berge. Ein 15 km langer Anstieg hinauf auf 1100 Meter fordert zwar sämtliche Kräfte, aber die herrliche Aussicht und die wunderschöne Landschaft entschädigen für die aufgenommenen Strapazen. Erst recht, wenn man weiß, dass am Ende einer langen Abfahrt wieder ein zünftiges Vesper wartet.
Heute hat man wieder einen tollen Platz gefunden. An einer Brücke über die Loire, die ganz in der Nähe Ihre Quelle hat, umgeben von steilen Felsen lässt es sich gut verweilen. Sogar die Möglichkeit zum Baden wäre gegeben, denn das Wasser ist tief genug, und sogar ein kleiner Sandstrand ist vorhanden. Aber keiner traut sich. Ob Radfahrer wasserscheu sind ? Oder ist es ihnen einfach zu kalt ? Auf jeden Fall ist es wichtig wieder Kraft zu tanken und Nahrung zu sich zu nehmen. Heute steht ein rustikales Vesper an, mit Wurstwaren, mitgebracht aus Bühl, und gestiftet von der Metzgerei Rucker aus Vimbuch, Gurken, Paprika, Eiern und… frischen Flutes. So gestärkt geht es dann an die verbleibenden 80 km und an den nächsten Berg heran. Nachdem auch dieser geschafft ist, geht es in einer wirklich waghalsigen Abfahrt über Pradelles hinab nach Langogne. Die Kerle müssen verrückt sein…
Dies denkt zumindest der Fahrer des Hängerfahrzeuges, der sich mit seinem Beifahrer etwas Kultur in Pradelles gegönnt hat, als er im Rückspiegel plötzlich die Hatz heranstürmen sieht. Immer schneller werdend versucht er zu entkommen, und ein Blick auf den Tacho zeigt, dass er dazu schon mindestens 70 km/h schnell fahren muss. Teufelskerle und Frauen (Lioba).
40 km vor unserem Etappenziel wird noch einmal eine Kaffeepause eingelegt. Bei knapp 30° Wärme in der Sonne kann man sich schon mal ins Gras legen und die Beine etwas ausschütteln. In Vorfreude auf das Etappenziel in Mende wird die letzte größere Steigung in Angriff genommen.
Auch heute haben wir eine feste Unterkunft mit Betten, so dass sich das Internet – Team auch gleich an die Arbeit machen kann. Zu diesem Team möchte ich als Verfasser dieser Zeilen noch etwas sagen. Was hier aufbereitet und geboten wird ist allererste Qualität.
Da werden die Berichte in Form gebracht, französische Übersetzungen geschrieben, Bilder aus den Kameras übertragen und aufbereitet, die Daten der Etappe ausgewertet, die Fahrtroute für den nächsten Tag per GPS eingegeben und Vorbereitungen für die Übertragung getroffen. Und wenn die meisten der Kollegen nach dem gemütlichen Beisammensein schon in die Schlafsäcke gekrochen sind, dann kommt aus dem „Redaktionszimmer“ immer noch der Hinweis auf eine Änderung oder aber auch ein Fluch über die langsame Übertragungsrate via Handy. Und oft erst nach 1 Uhr in der Nacht gehen hier die Lichter aus. Deshalb ein herzliches Dankeschön an Rainer Müller, Klaus Leppert, Martin Seiler und Albrecht Leppert. Auch dieser Bericht dürfte wieder pünktlich am Morgen als interessante Info zum Frühstück bei Ihnen sein. Übrigens schreiben Sie doch in unser Gästebuch. Gerne lesen wir Grüße, Anmerkungen und Ähnliches über unsere Tour aus der Heimat.
Sprüche des Tages:
Ich bin ziemli schnell, om viere hab I Fierowe, om halwa viere bin I scho heim!!! (Autor: Alfred)
Auf Frage von Susanne: „Wo sin die Dame-Dusche?“ antwortet Helmut: „Die Fraue-Dusche sin diwe om Bach“!