4. Etappe am 17. Juli: Konstanz – Hinterzarten => 150km + 1530Hm
Über Nacht hatte es geregnet, tagsüber war es wieder sonnig und warm. Nachdem Matthias mit seinem Look-Rennrad (seine Freundin war ja nicht dabei, und der abschließbare Radschuppen war ihm zu unsicher) im Leuchtturm nächtigte, konnten wir am nächsten Morgen nach seinem Eintreffen starten. Die Tour führte uns jetzt herrlich entlang des Bodensees über Allensbach, Radolfzell, Gaienhofen, bis Stein a. Rhein.
Gerold, ein guter Kamerad seines „Kapitäns“ Rolf, hatte bei den kleinen, giftigen Anstiegen bei Hemmenhofen vermutlich noch zuviel Power, und so kam, was kommen musste, eine kettenseitige Hinterradspeiche verabschiedete sich. Jeder Radler weiß ja, dass da nicht nur der „Fahrer“, sondern auch sein Hinterrad einen großen Seitenschlag bekommen kann. Bei der ersten Rast nach 50km im schweizerischen Stein a. Rhein winkte Gerold profimäßig, einarmig seinem Materialwagen, und schon war ein funktionsfähiges Hinterrad an seinem nostalgischem „TREK“ montiert. Somit konnte die Fahrt entlang des Hochrheins bis Schaffhausen fortgesetzt werden.
Und wenn wir schon mal hier waren, machten wir einen kleinen Umweg, um uns den Rheinfall anzuschauen. Von nun an ging es wellig und heiß bis Stühlingen. Karlheinz testete bei einigen Kuppeln schon mal die Konkurrenz. Nun kam die langgezogene Auffahrt über die untere u. obere Alp bis Bonndorf.
Wie immer, wurde schon am Anfang nicht lange „Federlesens“ gemacht, es ging gleich zur Sache. Marion mit ihrem teilweise unrhythmischen Fahrstil (ähnlich wie früher Marco Pantani), wurde ins hintere Drittel durchgereicht. Karlheinz mischte die Karten ganz schön durcheinander, er hatte Aufwind, rollte das Feld von hinten auf, und ließ den Einen oder Anderen, auch Albert, hinter sich. Auch ich hatte an diesem Tag gute Beine, jedoch gegen Karlheinz und die Bergmeisters war kein Kraut gewachsen.
Nach der schattigen Rast an der oberen Alp auf ca. 800m Höhe, erklommen wir nach einer kleinen Abfahrt + Aufstieg Bonndorf. Einzelne hatten schon Körnerverlustprobleme.
Nach Bonndorf rollte es langgezogen zum höchsten Punkt am heutigen Tag, der Glashütte bis auf knapp 1000m Seehöhe. Nach der Abfahrt ging es am Schluchsee entlang bis Feldberg – Bärental, um über die Bruderhalde, und dem vorletztem Buckel, Hinterzarten zu erreichen. Hier wurden trotz allem wieder die Bergmachtkämpfe ausgetragen.
Da wir hier keine Ü/F in Hinterzarten wegen des Rollertreffens bekamen, durften wir noch einige km weiter bis Breitnau fahren. Hier waren wir gut im Helmlehof untergebracht. Auf der Terrasse wurde so manches Stück Erdbeerkuchen mit viel Sahne verdrückt.
Nach der Einquartierung fuhren wir später zu Reinhards Hüttenstube beim Thomahof in Hinterzarten. An die Party der Deutschland-Tour vom vergangenen August konnte dieser Abend bei weitem nicht ranschmecken. Durch die reichlich vorhandenen Rollerfahrer waren die alle überlastet, dadurch verabschiedeten wir uns bald wieder Richtung Breitnau.
Fotos: Falkenfels